Messkampagne Januar/Februar 2013 - Jungfraujoch
Die Messkampagne "INUIT-JFJ" fand im Januar/Februar 2013 auf der Hochalpinen Forschungsstation Jungfraujoch (3580 m Höhe) statt, in Zusammenarbeit mit drei weiteren Projekten: CLACE2013, INUPIAQ und NUCLACE.
Die Messstation Jungfraujoch eignet sich wegen ihrer Lage sehr gut, um Wolkenpartikel zu untersuchen. Insbesondere während der Wintermonate ist die Wahrscheinlichkeit, Mischphasenwolken oder reine Eiswolken anzutreffen, sehr hoch.
Der Schwerpunkt der INUIT-Messungen lag auf der Selektion und der anschließenden physiko-chemischen Analyse (on-line und off-line) der Residualpartikel von direkt aus den Wolken gesammelten Eiskristallen. Ein weiterer Schwerpunkt war die Aktivierung von Hintergrundaerosolpartikeln zur Eisbildung (Eiskeime) mit anschließender Analyse, ebenfalls on-line und off-line. Beide Ziele wurden von den INUIT-Projekten RP1, RP2 und RP8 in Kollaboration durchgeführt. Weiterhin wurde die Eignung der Hintergrundaerosolpartikel und der Eisresiduen als Wolkenkondensationskeime (CCN) untersucht, sowie Aerosolproben mit einem High-Volume-Sampler genommen, mit dem Ziel, später im Labor die DNA von biologischen Aerosolpartikeln zu bestimmen (INUIT RP9).
Zahlreiche Kollaborationspartner (CLACE2013, INUPIAQ) machten die vollständige Charakterisierung der Wolkeneigenschaften möglich: Die University Manchester, die Universität Mainz, die ETH Zürich und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) setzten verschiedene optische Messinstrumente ein, die außerhalb des Labors direkt in der Wolke die physikalischen Eigenschaften der Eiskristalle (Anzahl, Größe, Form) untersuchten. Das Paul-Scherrer-Institut (PSI) und das KIT testeten einen von ihnen entwickelten "Ice Selective Inlet" (ISI) und betrieben weitere Messgeräte im Labor, um z.B. Anzahlkonzentration, Größenverteilung und Rußgehalt der Aerosolpartikel und Eisresiduen zu bestimmen. Neben dem INUIT-Eiskeimzähler FINCH setzte die ETH Zürich einen weiteren Eiskeimzähler (PINC) ein, so dass Vergleichsmessungen zwischen diesen beiden selbst entwickelten Geräten möglich wurden. Ein weiteres Aerosolmassenspektrometer (LAMPAS) wurde von der Universität Gießen betrieben.
Gleichzeitig fand auf dem Jungfraujoch das Projekt NUCLACE statt, welches zum Ziel hatte, Partikelneubildung (Nukleation) zu untersuchen. Beide Schwerpunkte (Eiskeime und Nukleation) werden von einem offenen Datenaustausch profitieren.
Tabelle mit Instrumenten (englisch)
Mehr Informationen zur Feldmesskampagne finden Sie unter http://www.mpic.de/forschung/partikelchemie/gruppe-schneider/projekte/inuit/inuit-jfj.html